Mit Anzeigen und einschlägigen Veröffentlichungen im Internet hat das Ellricher Spezialgipsunternehmen CASEA GmbH erneut auf seine Absicht hingewiesen, im Bergwerkseigentum „Rüdigsdorf/Winkelberg“ den Gipsabbau wieder aufzunehmen. Das notwendige bergrechtliche Verfahren wurde bereits in Gang gesetzt.

Das Vorhaben und die beabsichtigte Art seiner Durchführung sollen am 27. November um 16 Uhr im Gasthof „Zum Sachswerfer Handwagen“ in Harztor, Vater-Jahn-Straße 7, durch CASEA und entsprechende Fachgutachter vorgestellt und mit der Öffentlichkeit diskutiert werden. CASEA-Geschäftsführer Dr. Alfred Schiffer: „Ich weiß, dass dieses Thema viele Fragen aufgeworfen hat. Meine Hoffnung ist, dass wir alle Einwendungen sachlich und transparent diskutieren können.“

Für das Spezialgipswerk in Ellrich und die davon abhängigen direkten und indirekten Arbeitsplätze ist die Erschließung eines weiteren langfristig nutzbaren Abbaufeldes von existentieller Bedeutung. Derzeit erfolgt die Sicherung der Rohstoffversorgung mit den benötigten hochwertigen Naturgipsen über den Abbau im Bergwerkseigentum Appenrode/Rüsselsee. Die Vorräte dort werden aber spätestens in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 erschöpft sein. Die ohnehin rückläufigen REA-Gipsaufkommen sowie die Gewinnung von Gips aus Recycling-Material können diese Mengen schon aus qualitativen Gründen nicht ersetzen.

Das Bergwerkseigentum Rüdigsdorf/Winkelberg befindet sich seit 1991 im Besitz des CASEA GmbH bzw. ihrer Rechtsvorgänger. Es umfasst 42 Hektar. In einer Vereinbarung mit dem Land Thüringen wurden im Jahr 1997 davon 24 Hektar ausgesondert und dem Naturschutz zur Verfügung gestellt. Die restlichen 18 Hektar sollen – wie in einem Kompromiss zwischen Landesregierung und der Rechtsvorgängerin der CASEA vereinbart – dem Abbau zur Verfügung stehen.

CASEA legt großen Wert darauf, den Abbau naturschonend und mit geringstmöglichen Belastungen für die umliegenden Kommunen durchzuführen. „Das kann insbesondere durch eine konsequente sukzessive Renaturierung auch gut gelingen“, sagt Dr. Schiffer, der auf das Ziel hinweist: „Das abgebaute Feld wollen wir so an die Natur zurückgeben, dass es sich als wertvolles Biotop in die Landschaft einfügt, wie das bei anderen stillgelegten Abbaugebieten auch möglich war. Darüber hinaus werden wir Maßnahmen treffen, durch die der Abbau optisch und akustisch von den Kommunen aus kaum wahrgenommen wird“, ergänzt Dr. Schiffer.

Weitere Informationen finden sich in der entsprechenden Bekanntmachung sowie in der Vorhabensbeschreibung.