Gips ist vielfältig: Als einfach zu beherrschendes, wirtschaftliches, kreatives und leichtes Baumaterial ermöglicht er eine baubiologisch gesunde und sichere Wohnumgebung. Spezialgipse braucht man auch in der Medizin oder für die Herstellung von Lebensmitteln.  Aus diesen Gründen wird Gips seit Jahrhunderten eingesetzt.

Beim Bau von Wänden, Decken und Böden und im modernen Innenausbau ermöglichen Gipsprodukte rationelle Trockenbauweisen und eine zeitgemäße Funktionstrennung von tragendem Rohbau und leichtem Ausbau. So lassen sich technisch und architektonisch höchste Ansprüche erfüllen und – etwa durch Dachaufstockungen – Wohnraumprobleme leichter lösen.

Gips ist als Rohstoff unverzichtbar. Er kommt hierzulande in ausreichenden Mengen vor, wesentliche Vorkommen liegen in Thüringen. Gips kann zwar auch aus technischen Prozessen gewonnen werden, vor allem bei der Entschwefelung von Rauchgas (REA-Gips). Diese zweite Quelle wird mit der Abschaltung der Kohlekraftwerke aber versiegen.  Da der Gipsbedarf der deutschen Verbraucher zugleich steigt, wird die Notwendigkeit des Abbaus von Naturgips beziehungsweise Naturanhydrit zunehmen. Und Recycling? Recycling könnte, auch wenn uns mehr dafür verwertbares Abbruchmaterial zufließen würde, nur einen kleinen Teil des Problems lösen. Denn nur ein geringer Anteil des Abbruchmaterials lässt sich wieder zu der Reinheit führen, die ökologisch sinnvoll und deshalb gesetzlich vorgeschrieben ist. Gemeinsam mit Wissenschaft und Politik arbeiten wir an Möglichkeiten, diesen Zustand zu verbessern.


Entnommen aus der Broschüre „Thüringer Gips – Zukunft mit Geschichte“ der AHG (auch im Download unter „Service“)